Krebsvorsorge
Die Krebsvorsorge ist eine der wichtigsten Errungenschaften des deutschen Gesundheitssystems. So konnte vor allem dadurch die Überlebenschance für Krebskranke in den letzten Jahrzehnten nahezu verdoppelt werden. Welche Untersuchungen bei der Vorsorge notwendig sind hängt vom Alter und von der persönlichen Risikosituation ab. Natürlich spielen heutzutage aber auch persönliche Sicherheitsbedürfnisse eine große Rolle.
Bis zum 30. Lebensjahr (LJ) steht die Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses im Vordergrund. Der sog. »Abstrich« am Muttermund ermöglicht bereits eine Erkennung von Vorstufen des Tumors. Bei der gynäkologischen Tastuntersuchung können Größe und Lage der Genitalorgane beurteilt werden. Dabei können zum Beispiel Myome, Eierstockskrebs, Zysten oder andere Erkrankungen entdeckt werden. Genauer gelingt dies, wenn man die Tastuntersuchung mit der vaginalen Ultraschalluntersuchung kombiniert. Sie tut nicht weh, kommt ohne Strahlenbelastung aus und ist wesentlicher Bestandteil der gynäkologischen Untersuchung geworden.
Ab dem 30. LJ wird zusätzlich die Brust und die dazu gehörenden Lymphknoten abgetastet. Brustkrebs ist mit großem Abstand der häufigste Tumor der Frau. In Deutschland erkrankt im Laufe des Lebens jede 9. Frau daran. Was viele nicht wissen ist, dass etwa 90 Prozent die »Erste« in der Familie sind, die von der Erkrankung betroffen sind. Auch bei der Früherkennung von Brustkrebs ist die Ultraschalluntersuchung nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglicht eine noch frühere Diagnose und damit natürlich deutlich bessere Behandlungschancen. Es handelt sich um eine schmerzlose Untersuchung, bei der im Gegensatz zur Mammographie keine Strahlenenergie notwendig ist. Die Mammographie wird routinemäßig erst zwischen dem 50. und 69. LJ von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.
Darmkrebs ist insgesamt der zweithäufigste Tumor im Leben einer Frau. Ab dem 50. LJ wird der Enddarm mit dem Finger ausgetastet. Alle 2 Jahre kann man eine Stuhlprobe abgeben, die auf unsichtbare Blutbestandteile untersucht wird. Ab 55 Jahren empfiehlt man eine Darmspiegelung, die im Normalfall alle 10 Jahr wiederholt wird.
Eine Tumorerkrankung, die immer häufiger bei Frauen beobachtet wird ist der Blasenkrebs. Man weiß, dass Rauchen und Haarefärben das Risiko daran zu erkranken, erhöhen. Über einen Urintest kann man heute bereits einen Tumor der Blase ausschließen.